Wie nützlich sind Functional Foods?
Von Bastian Hiergeist, Andes Wisdom Europe GmbH
Ernährung ist längst mehr geworden als nur „satt werden“. Das komplexe Zusammenspiel und die Wechselwirkung der täglichen Ernährung ist schon lange dem bloßen Status der Nahrungsaufnahme entwachsen und beschäftigt Produzenten, Verbraucher und Ernährungswissenschaftler gleichermaßen. Die vielfältige, von Wissenschaftlern empfohlene Ernährungspyramide wächst stetig weiter und ändert sich laufend sowohl in ihrer Zusammensetzung als auch in ihrer Priorisierung, je nachdem, von welchem Standpunkt aus man sie betrachtet. Um falschen Ernährungsgewohnheiten und einer mangelnden Versorgung mit überlebenswichtigen Nährstoffen vorzubeugen, füllen sich die Supermarktregale immer häufiger mit Produkten, die mit bestimmten Stoffen angereichert sind und diesen besorgniserregenden Mangel decken sollen.
Functional Foods, zu Deutsch funktionelle Nahrung, enthalten Zutaten, die unsere Gesundheit positiv beeinflussen und gleichzeitig Krankheiten reduzieren sollen. Dieser gesundheitliche Nutzen wird durch Zusätze erreicht, die den eigenen Nährwert noch ergänzen. Dafür werden die Lebensmittel wie Joghurt, Milch oder Saft mit hoch konzentrierten Zusätzen angereichert - Vitamine, Mineralstoffe, Fettsäuren oder wie im Falle von Synergicfood Ballaststoffe und Präbiotika. Dennoch stehen Functional Foods oft in der Kritik: Bei vielen Produkten wird das „zusätzliche Etwas“ durch die Einbindung von Gentechnik erreicht, bei anderen Produkten wird der zusätzliche Nutzen über die regulären Versorgungen mit Nährstoffen in Frage gestellt
Vorreiter der Functional Foods ist Japan. Bereits seit 1991 ist dort die Produktion und der Vertrieb von Functional Foods gesetzlich geregelt und erfreuen sich unter dem Namen tokutei hokenyou shokuhin bzw. FOSHU (Foods for Specified Health Use) enormer Beliebtheit. Schon früh wurde dort der Grundsatz festgelegt, dass es sich bei funktionellen Produkten nicht um Pillen oder Kapseln handeln darf, sondern um reguläre Lebensmittel. Darüber hinaus müssen die Zusätze natürlichen Ursprungs sein und dürfen nicht synthetisch hergestellt werden. Die Einhaltung dieser Vorgaben wird streng überwacht. Erst wenn ein Produkt alle diese Eigenschaften nachweislich erfüllt, wird ihm das begehrte Tokuho-Label verliehen.
In Europa gab es bisher keine genauen sowie einheitlichen Regelungen zur Produktkategorie, was die Kategorisierung und Definition stets schwieriger machte. In Deutschland werden funktionelle Lebensmittel grundsätzlich nur durch das Verbot eingeschränkt, „krankheitsbedingte Werbung“ für zu produzieren, also z.B. zu behaupten der Konsum eines Produktes beugt Krebs vor. Allerdings wird dieses Verbot häufig umgangen, bzw. in eine rechtliche Grauzone gedrückt, die zu einem unterschiedlichen Grad ausgenutzt wird („… […] aktiviert Abwehrkräfte“). Ein einheitlicher Regelkatalog wie in Japan fehlt auf dem europäischen Markt fast völlig. Stattdessen fallen funktionelle Lebensmittel in Europa unter das allgemeine Lebensmittelrecht, bzw. unter die Rahmenrichtlinien für Diätetische Lebensmittel. Bei Nährstoffen und Lebensmitteln, die in der EU bislang nur in geringem Umfang verzehrt werden, greift die Novel-Food-Verordnung vom 12. März 1997. Abgesehen davon taucht der Begriff Functional Foods in keiner Rechtsnorm auf.
Im Gegensatz zum Bund stellt das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten drei konkrete Bedingungen auf, die von Functional-Food-Produkten erfüllt werden müssen. Diese sollen folgend anhand von Synergicfood aufzeigt werden:
1. Bei funktionellen Lebensmitteln sollte es sich ausschließlich um übliche Lebensmittel als Bestandteil der täglichen Mahlzeiten handeln, nicht zum Beispiel um Nahrungsergänzungsmittel. (Trifft zu. Bei Synergicfood handelt es sich um einen Traubensaft mit weiteren natürlichen Zusätzen, der in seiner ursprünglichen Form zu jeder wohlausbalancierten Ernährungspyramide gehört.)
2. Funktionelle Lebensmittel sollten eine Modifikation gegenüber einem herkömmlichen Lebensmittel aufweisen, die auch im Endprodukt identifizierbar ist. (Trifft zu. Synergicfood besteht nicht nur aus Traubensaft, sondern wird auch mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen aus Äpfeln und Präbiotika der Chicorée Wurzel bereichert. Dies stellt eine erhebliche und weltweit einzigartige Modifikation eines traubensaftbasierten Getränkes dar.)
3. Die Modifikation muss einen für den Verbraucher konkreten nachweislichen Nutzen über die übliche (basale) Nährstoffversorgung hinaus bieten. (Trifft zu. Synergicfood besitzt durch diese Zusätze einen einzigartig hohen Ballaststoffgehalt. Dieser fördert den Aufbau einer gesunden Darmflora und damit die Stärkung unseres Immunsystems vor den alltäglichen Gefahren. Siehe: Blogbeiträge wie „Optimaler Schutz für unser Immunsystem“ oder „Ballaststoffe: Power für unseren Darmtrakt“.)
Beispiele für Functional Foods sind ebenso in ihrer Gestalt wie in ihren Auswirkungen mannigfaltig:
Die wohl aus der Werbung bekanntesten und konventionellsten Functional Foods sind Produkte wie Margarine, Milch, Joghurt oder Brot, die durch Zusatz von Pflanzensterinen eine cholesterinsenkende Wirkung bekommen. Die Wirkung dieser Lebensmittel sind wissenschaftlich Belegt: In mehreren Studien fanden Wissenschaftler heraus, dass der regelmäßige Verzehr von Lebensmitteln mit Pflanzensterinen den Cholesterinspiegel sinken lässt. Uneinigkeit herrscht hingegen über die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Krankheiten.
Andere Lebensmittel wie Frischkäse, Quark oder Sauerteigbrot werden mit Milchsäurebakterien angereichert, welche die Darmtätigkeit positiv beeinflussen. Dieser positive Effekt der Bakterienkulturen ist ebenfalls wissenschaftlich in Studien belegt worden. Ebenjene Bakterien fördern (ähnlich wie Präbiotika) die Darmfunktion und die Entstehung nützlicher Probiotika im Darmtrakt. Gerade nach einer Antibiotikatherapie oder einer Magen-Darm-Grippe können sie helfen, eine reguläre und funktionierende Darmflora wiederaufzubauen. Die Bakterien siedeln sich allerdings nur kurz im Körper an, weswegen immer für Nachschub gesorgt werden muss. Dass durch diese Bakterien auch die Abwehrkräfte gesteigert werden, ist wahrscheinlich, da sich ein Großteil der immuneigenen Bakterien im Darm befindet, kann jedoch bisher wissenschaftlich nicht belegt werden.
Lebensmittel mit angereicherten Ballaststoffen erfreuen sich auf dem Functional Foods Markt zurzeit größter Beliebtheit, sind sie doch wahre Tausendsassa mit vielen positiven gesundheitlichen Effekten. Vor allem Produkte mit zugesetzten wasserlöslichen Ballaststoffen, sogenannten Präbiotika, haben einen positiven Einfluss auf die Darmtätigkeit. Diese unverdauten Kohlehydrate sind zum Beispiel Inulin oder Oligofructose. Sie werden unter anderem Milchprodukten, Müsliriegeln, Backwaren oder Fruchtsaft zugesetzt.
Sogenannte ACE-Getränkte gehörten lange Zeit zu den bekanntesten Vertretern der Functional Foods. Dabei handelt es sich um Getränke, die mit Vitamin A, Beta-Carotin und Vitamin E angereichert wurden. Sie zeichnen sich deshalb durch einen besonderen Vitaminreichtum aus. Neuere Forschungsergebnisse zeigen allerdings, dass gerade dieser vermeintliche Gesundheitsfaktor gegenteilige Folgen tragen könnte.
Wie wirksam sind Functional Foods also tatsächlich?
Der bedeutendste Faktor ist, dass es sich bei den als Functional Foods klassifizierten Lebensmitteln um natürliche Produkte handeln muss und nicht um synthetisch hergestellte Kapseln oder Pillen mit häufig geringer Wirkungskraft. Viele dieser Produkte werden vom Körper nicht wirksam genug aufgenommen, da die Vitamine zu isoliert sind. Demgegenüber zeigen sich natürliche Produkte in der Vitamin- und Nährstoffaufnahme deutlich effizienter. Functional Foods sind auch als deutliche Weiterentwicklung zu verstehen: Die Vitamine und Nährstoffe werden so ins Essen integriert, dass sie vom Körper aufgenommen werden können. Nur dann macht die Versorgung mit Functional Foods auch Sinn und erlaubt dem Konsumenten und der Konsumentin sich voll in einer gesunden Lebensweise zu entfalten.
Gerade für Menschen, die in ihrem täglichen Leben nur wenig Obst, Gemüse oder Fisch essen können funktionelle Lebensmittel Sinn machen. Viele Functional Foods bereichern die gewöhnliche Essroutine durch ihren hohen Mineral-, Ballaststoff oder Vitamingehalt. Klar ist aber auch, dass selbst die besten Functional Foods nicht gegen langfristige, schädliche Essgewohnheiten ankämpfen können. Vielmehr sollten sie als vitale Ergänzung zu einem gesunden und aktiven Lebensstil verstanden werden. Da Functional Foods oft teurer sind als gewöhnliche Lebensmittel gilt es abzuwägen, ob sich die Investition auch aus finanzieller Hinsicht lohnen. Hierbei ist aber ebenso zu beachten, dass frische und gesunde Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Nüsse oder Fisch in den erforderlichen bzw. empfohlenen Mengen ebenfalls den Geldbeutel belasten. An Functional Foods, vor allem gesundheitlich bedeutsame Healthy Functional Foods wie Synergicfood, sollte nicht der Anspruch gestellt werden, dass sie wie ein Wundermittel sämtliche gesundheitlichen Probleme lösen und eine balancierte und verträgliche Ernährungsweise auf sich vereinigen. Vielmehr dienen diese funktionalen Lebensmittel als Erleichterung zur Ernährungsumstellung auf gesunde Produkte und zum Erreichen der täglichen Tagesdosen. Jedem sollte seine Ernährung am Herzen liegen. Nicht nur, da es dem Wohlbefinden beiträgt, sondern auch, weil Experten und Gesundheitsorganisationen wie die WHO davon ausgehen, dass unsere Ernährung auch in direkter Verbindung mit Krankheiten steht. Die WHO warnt seit Jahren, dass die große Mehrheit der Weltbevölkerung sich schädlich ernährt und nicht die empfohlenen Tagesdosen an Vitaminen und Ballaststoffen erreicht werden. Functional Foods können hierbei einen signifikanten Teil zur Lösung des globalen Problems beitragen.
Zusammengefasst: Gesunde Functional Foods wie Synergicfood können, bei richtiger Dosierung und einer guten Einbindung in die tägliche Ernährung, als Grundbaustein für eine gesunde Lebensweise stehen.